header

In der Vergangenheit sind schon viele Anläufe von unterschiedlichsten Gruppierungen unternommen worden, eine bessere Querungsmöglichkeit in der Vorstadtstraße vor dem dortigen Seniorenheim St. Martin -insbesondere für ältere Menschen mit Gehhilfe- zu realisieren. Jedoch immer ohne Erfolg.

Die Ausgangssituation ist bis zum heutigen Tag unverändert: Zulässige Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h. Auf der einen Straßenseite ein Wohngebiet mit vielen älteren Menschen und einem unmittelbar angrenzenden Seniorenwohnheim, auf der anderen Straßenseite ein kleiner Park (Schäfergarten) mit befestigtem Gehweg hinunter zur Mainlände. Für ältere Menschen bzw. ihre Betreuer eine ideale Strecke für einen kleinen Spaziergang – wenn da der Verkehr in der Vorstadtstraße nicht wäre.
Nachdem im vergangenen Monat ein Motorradfahrer eine Fußgängerin vor dem Seniorenheim beim Überqueren der Vorstadtstraße erfasst und dabei schwer verletzt hatte, war für den Verkehrswachtvorsitzenden Peter Helfrich der Moment gekommen, diesem Thema oberste Priorität in der Verkehrssicherheitsarbeit seiner Organisation einzuräumen.
„Das kann so nicht bleiben", résumiert Helfrich die aktuelle Ausgangssituation. „Die Verkehrswacht wird aufgrund einer seit dem Jahr 2016 bestehenden neuen Gesetzeslage für die Beantragung von Tempolimit 30 km/h auf innerörtlichen Straßen einen entsprechenden Antrag beim Landratsamt stellen." Helfrich weiter: „Und wenn in Zukunft auch Senioren mit Gehhilfe (z. B. Rollator) eine Chance zum Überqueren der Vorstadtstraße haben sollen, wäre die Einrichtung eines zusätzlichen Fußgängerüberweges (Zebrastreifen) vor dem Seniorenheim St. Martin mit entsprechender Ankündigung durch Verkehrszeichen ein weiterer Akt von Menschlichkeit."
Um dem Antrag der Verkehrswacht noch mehr Gewicht zu verleihen, trafen sich einige Bewohner des Seniorenheimes St. Martin mit Vertretern der Verkehrswacht zu einem Ortstermin in der Vorstadtstraße. Anschließend überquerten sie mit Lotsenunterstützung die Straße und machten einen kleinen Ausflug durch den Schäfersgarten über die Querungshilfe Ost-Tangente zur Mainlände. Helfrich erklärte beim Spaziergang mit den Senioren noch die Bedeutung der Querungshilfe. Denn: Sich vor dem Betreten der Fahrbahn beim Kontrollblick nur auf eine Fahrtrichtung konzentrieren zu müssen, sei bei solch einer breiten und stark befahrenen Straße gerade für ältere Verkehrsteilnehmer eine große Erleichterung. An der Mittelinsel angekommen, müsse dann nur noch die andere Fahrtrichtung kontrolliert werden. Nicht nur für ältere Menschen mit vermindertem Sehvermögen eine echte Hilfe im Straßenverkehr.
Zum Abschluss der Führung hatte der Verkehrswachtsvorsitzende - passend zu den heißen Temperaturen - noch eine kühle Überraschung für die Senioren dabei. Er schloss mit den Worten: „Wenn die Rahmenbedingungen passen, kann das Leben auch mit Handicap um vieles leichter sein." In diesem Sinne hoffen nun die Verkehrswacht und die Senioren auf einen erfolgreichen Antrag bzw. einen zufriedenstellenden Bescheid des Landratsamtes.

Peter Helfrich, Verkehrswachtvorsitzender

­