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Migranten wollen sich ehrenamtlich engagieren! – Am 12.12.2017 richtete der Caritasverband Main-Spessart im Pfarrheim Gemünden erstmals einen „Bunten Abend rund ums Ehrenamt“ aus. Ziel der Veranstaltung war es, Flüchtlinge und Migranten aus dem Raum Gemünden über das Prinzip „Ehrenamt“ aufzuklären und sie dazu zu ermutigen, sich ebenfalls ehrenamtlich zu engagieren.

Flüchtlinge und Migranten sind häufig, ohne dass sie es vielleicht wussten, bereits mit Ehrenamt in Kontakt gekommen: Entweder wurden sie selbst durch einen Helferkreis betreut oder erfuhren aus anderen Gemeinden, dass es solche Hilfen gibt. Nachdem ein Teil der Flüchtlinge nun schon selbst einige Jahre in Deutschland lebt und grundsätzlich gut selbstständig zurechtkommt, stellen sie selbst eine nicht zu unterschätzende Ressource für das Ehrenamt im Landkreis Main-Spessart dar, die es zu nutzen gilt. Zudem ist ehrenamtliches Engagement ein Schlüssel zu gelingender Integration – man lernt neue Menschen kennen, verbessert sein Deutsch, erlernt neue Fähigkeiten, die für eine spätere Berufswahl nützlich sind und spinnt Netzwerke, von denen man auf Dauer profitieren kann.
All diese Vorteile ehrenamtlichen Engagements wurden den 12 Flüchtlingen und Migranten am Dienstag in Gemünden in einem entspannten Rahmen mit Tee, Spekulatius und Lebkuchen näher gebracht. Interesse äußerten sie vor allem an Organisationen wie der Feuerwehr und dem THW, nicht zuletzt deshalb, weil der aktive THWler Abdul Satar Mohammed Salis, Asylbewerber aus Ghana, von seinen positiven Erfahrungen und Erlebnissen beim THW berichtet hat. Doch auch an der Nachbarschaftshilfe wurde Interesse geäußert: Ein afghanischer Flüchtlinge würde sich gerne gemeinsam mit deutschen engagieren um die Kultur noch besser zu verstehen.
Die Vermittlung der interessierten Flüchtlinge läuft nun über die Ehrenamtskoordination des Caritasverbandes oder, je nach Umfang, durch die Flüchtlingsberater vor Ort.
Geplant ist, die Veranstaltung „Bunter Abend rund ums Ehrenamt" noch in weiteren Städten und Gemeinden durchzuführen, sodass die Möglichkeit des Ehrenamtes zunehmend in den Köpfen der Migrantinnen und Migranten verankert wird.

Anna Baier, Fachdienst Gemeindecaritas

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