Die Veranstaltung der Nacht der offenen Kirchen in Lohr wurde dieses Jahr unter ein Wort aus dem Buch des Propheten Jeremia gestellt. „Wie ein Baum mit guten Wurzeln, die tief greifen, ist der Mensch, der auf Gott vertraut und sein Leben an seinem Wort ausrichtet“. An-hand des Themas „Aus den Wurzeln leben“ haben Sozialpädagogin Christina Fröba und Gerontopsychiatrische Fachkraft Simon Schaub ein Lebensflussmodell dargestellt, welches den Prozess- die verschiedenen Stationen des Lebens veranschaulicht.
Im Laufe der Entwicklung sammelt der Mensch einen gigantischen Schatz an Erfahrungen. Wurzeln haben uns geprägt und begleiten ein Leben lang. Ein tief verwurzelter Glaube hilft vielen Menschen Krisen oder schwere Zeiten zu bewältigen. Auf dem Boden der Kapelle im Seniorenzentrum St. Martin wurde ein Seil gelegt, welches die Lebenslinie eines Menschen von Geburt an bis zum Tode darstellte. Die verschiedenen Stationen wurden mit alten schwarzweis Bildern, spirituellen Sprüchen, Gebeten und Psalmen ergänzt und veranschaulicht. Die romantische Ausleuchtung mit Kerzen vor dem Seniorenzentrum und in der Kapelle, sowie die Umrahmung mit meditativer Musik verlieh dem Abend eine ganz besondere Atmosphäre. Auch unangenehme Stationen wie Krankheit oder Tod wurden von den Mitarbeitern bewusst dargestellt, da keine Lebenslinie eines Menschen nur positiv verläuft. Viele Bewohner des Seniorenzentrums waren erstaunt über die Darstellung des langen Lebensweges und reisten gedanklich zurück in die Vergangenheit. Für Einige war es ergreifend zu sehen, wie viele Stationen sie schon zurück gelassen haben und wie weit fortgeschritten ihr Lebensweg bereits ist. Bewohner und auch viele Besucher zeigten sich sehr gerührt von der Darstellung und gingen die Lebenslinie von Anfang bis zum Ende meditativ für sich selbst.
Christina Fröba, Sozialpädagogin im Seniorenzentrum St. Martin