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Am Dienstag, den 13.09.2022 lud der Helferkreis Migration um 19:00 Uhr ins Pfarrheim St. Michael nach Lohr am Main ein. Dieser Einladung folgten erfreulicherweise rund 50 Personen.
Im Verlauf des Abends wurden die Anwesenden über die Aufbaustruktur des Helferkreises, sowie über die zahlreichen Angebote für Flüchtlinge und MigrantInnen in Lohr und Umgebung, informiert. Weiterhin lud der Abend dazu ein sich über die aktuellen Erfahrungen mit Flüchtlingen und MigrantInnen und die damit hervorgehenden Herausforderungen auszutauschen.

Angebote für Flüchtlinge und MigrantInnen
Als eine der zentralen Anlaufstellen für Flüchtlinge und MigrantInnen aus Lohr und Umgebung gilt der Caritasverband Main-Spessart mit seinem Angebot der Flüchtlings- / Integrations- und Migrationsberatung. Das mittlerweile sechsköpfige Team an Mitarbeitenden berät seine KlientInnen umfassend bzgl. den Themen Asyl und Aufenthalt und unterstützt ebenfalls bei Themen rund um Bildung, Arbeit, Wohnen und Gesundheit.
Tatkräftige Unterstützung erhält das hauptamtliche Team der Caritas durch die Ehrenamtlichen des Helferkreises Migration. Hierbei ist besonders die Betreuung der BewohnerInnen der Gemeinschaftsunterkünfte Lohr durch die Ehrenamtlichen Frau Bernhart und Frau Pressler hervorzuheben.

Ende April 2022 konnte der Helferkreis sogar noch ein weiteres Angebot verwirklichen um Flüchtlinge und MigrantInnen weitergehend zu unterstützen. Hierbei handelt es sich um den sogenannten „Info-Point“. Dieser stellt eine Art Servicetheke dar, welche eigenständig von den Hilfebedürftigen aufgesucht werden kann. Vor Ort unterstützt das vierköpfige ehrenamtliche Team bei unterschiedlichsten Themen, wie beispielsweise beim Ausfüllen von Formularen, bei der Vereinbarung von Arztterminen oder bei der Job- und Wohnungssuche. Der Info-Point kann aktuell donnerstags von 14:00 – 16:00 Uhr aufgesucht werden.
Neben den lebenspraktischen und bürokratischen Hilfen bietet der Helferkreis zudem Angebote, um die deutsche Sprache zu erlernen. So werden beispielweise ehrenamtliche Sprachkurse oder auch ein Sprachcafé angeboten. Mit dem Kurs „Mütter lernen deutsch“ wird auch Müttern, welche die Betreuung ihrer Kinder gewährleisten müssen, eine Möglichkeit geboten, die deutsche Sprache zu erlernen. Während die erwachsenen Frauen die Sprache erwerben, werden deren Kinder währenddessen vom ehrenamtlichen Personal betreut.
Eine weitere gefragte Anlaufstelle für den Spracherwerb stellt die Volkshochschule Lohr dar. Die Leiterin Susanne Duckstein stellte die entsprechenden Angebote an Erstorientierungskursen und Sprach- bzw. Integrationskursen vor. Das Portfolio an Kursangeboten konnte in der Vergangenheit erfreulicherweise, auch aufgrund der hohen Zuwanderung von ukrainischen Kriegsflüchtlingen, erweitert werden.
Auch die Mittelschule Lohr konnte aufgrund der Vielzahl von ukrainischen Kindern für diese ein zusätzliches Angebot mit ihren sogenannten „Brückenklassen“ schaffen. Nachdem die ukrainischen Kinder ein gesamtes Schuljahr die Brückenklasse besuchen, folge am Ende des Schuljahres eine Testung. Ziel sei es hierdurch einen besseren Einblick in das schulische Leistungsniveau der Kinder zu bekommen, so dass anschließend über die weiterführende Beschulung bzw. Schulart jedes einzelnen Kindes entschieden werden könne. Die Schulleiterin der Mittelschule Lohr, Frau Rinno, berichtete mit großer Freude von der neu geschaffenen Klasse und wünsche sich auch in den kommenden Schuljahren solch ein Angebot weiterführen zu können.

Anerkennung für die ehrenamtliche Arbeit
Das der Helferkreis eine tatkräftige Gruppe ist wurde im Laufe des Dienstagabends mehr als deutlich. Das dauerhaft große Engagement der Ehrenamtlichen wurde nicht nur von Caritas-Kreisgeschäftsführer Florian Schüßler gelobt, sondern ebenfalls von diversen anwesenden Kooperationspartnern.
So zeigte sich unter anderem der amtierende zweite Bürgermeister Dirk Rieb für die Arbeit des Helferkreises sehr dankbar. Er sprach davon, dass es für eine Kommune wie Lohr eine nicht wegzudenkende Unterstützung ist, um die Flüchtlinge und MigrantInnen gut in Lohr und Umgebung integrieren zu können. Auch das THW, sowie das BRK bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit dem Helferkreis. Ebenfalls informierte Lohrs Polizeichef Herr Remelka über die intakte Sicherheitslage in Lohr. Dies sei ein Zeichen der guten Betreuung und Integration von Geflüchteten, welche nicht zuletzt auch dem Helferkreis zu verdanken ist. Die Sprecher sicherten dem Helferkreis ihre weitere Unterstützung zu, so auch die Kolpingsfamilie und Pfarrgemeinde Lohr.
Als Zeichen der besonderen Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit ehrte Florian Schüßler, Geschäftsführer des Caritasverbandes Main-Spessart, einige tatkräftige und langjährige aktive Mitglieder des Helferkreises. Doris Pressler (Betreuung Bewohner Gemeinschaftsunterkunft), Birgit Bernhard (Betreuung Bewohner Gemeinschaftsunterkunft + Mütter lernen deutsch), Tessa Feller (Gesundheit/Impfen), Alois Maier (Kasse), Nicole Paff (AWO, Mütter lernen deutsch), Elfriede Schuhmann (Sprachcafé), Doris Schupp (Sprachkurse), Dr. Hans Günter (Gesundheit), sowie Dr. Daniel (Gesundheit).
Auch die Leitung des Helferkreises, Joachim Salzmann und Ruth Emrich, durften sich aufgrund ihres unermüdlichen Engagements über einen Blumenstrauß, sowie eine Dankeskarte freuen.

Weitere tatkräftige Ehrenamtliche gesucht
Um fortwährend ein breites Angebot an Unterstützung für Flüchtlinge und MigrantInnen bieten zu können, ist der Helferkreis Lohr weiterhin auf der Suche nach tatkräftigen Ehrenamtlichen. So ist es zum Beispiel ein Ziel die Öffnungszeiten des Info-Points, aufgrund des fortwährenden Bedarfs, zu erweitern. Hierfür werden Personen gesucht, „welche keine Angst vor Formularen haben“ so Joachim Salzmann. Auch seien Englischkenntnisse von Vorteil.
Auch bzgl. der technischen Ausstattung des Info-Points ist der Helferkreis auf Unterstützung angewiesen und sucht noch Personen, welche bei der Einrichtung dieser behilflich sein können. Ebenfalls würde sich der Helferkreis über Spenden und Sponsoren freuen, um die benötigten Computer, Drucker und Software finanzieren zu können.

Kathrin Hörnig, Flüchtlingsberatung

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