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Söder rief zu einem Gedenken der Menschen auf, die in der Corona-Zeit verstorben sind.
Auch wir vom Seniorenheim St. Martin begingen am 23.03. um 14.00 Uhr diesen Gedenktag.
Die ökumenische Andacht wurde von der Ehrenamtlichen Frau Otter und Frau Schäfer aus dem Sozialdienst mit viel Detailliebe vorbereitet.
Frau Schneider und Frau Franz-Marr, die Leitungen des Hauses, führten durch die Andacht.
Am Ende wurden Steine, die Frau Kilic liebevoll mit den Namen der Verstorbenen beschriftet hat, symbolisch in einen Lichterkreis gelegt,
während die Namen verlesen wurden. Wegen der Hygienebestimmungen wurde die Andacht in der Kapelle unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgehalten.
Die BewohnerInnen und Mitarbeitenden konnten die Gedenkveranstaltung per Liveübertragung aus der Kapelle im Fernsehen mitverfolgen.
Ausgangsbeschränkungen, keine Besuche durch Freunde und Familienmitglieder, Essen allein auf dem Zimmer.
Die Corona-Situation stellte auch die Bewohner von St. Martin vor große menschliche und psychische Herausforderungen.
Ziel der Maßnahmen war, die Gesundheit der Bewohner und Mitarbeiter zu schützen. Doch aller Vorkehrungsmaßnahmen zum Trotz
kam es im Dezember auch in St. Martin zu einem Ausbruch. Seit November verstarben 28 Bewohner – mit und ohne Corona. Eine Situation,
die Bewohner, deren Angehörigen und die Mitarbeiter gleichermaßen sehr belasten. Erschwerend kam hinzu, dass ein Abschied von dem
Verstorbenen nicht wie sonst stattfinden konnte. Wir wollten zeigen: Die Verstorbenen sind nicht bloß eine Zahl in einer Statistik.
Sie sind Menschen, die wir geschätzt und lieb gewonnen haben. Mit denen wir gelacht und manches Mal geweint haben.
Menschen, die uns an ihrer Lebensgeschichte haben teilhaben lassen und die uns an Erfahrungen haben reicher werden lassen.
Wir sind traurig, dass wir sie nicht mehr um uns haben, aber dankbar, dass wir sie gekannt haben.

Emelie Schneider, Hausleitung Caritas-Seniorenzentrum St. Martin

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