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Die Mehr-Konferenz 2020 hat alle Rekorde gebrochen: mehr Besucher, nämlich über 12 000, mehr Gemeinschaft, mehr Theologie.

Mehr! Das ist doch ein Wort, das wir seit Jahrzehnten gut kennen: mehr Geld, mehr Wachstum, mehr Anerkennung, mehr Macht, mehr Freizeit, mehr Gigabyte, mehr, immer mehr.....

Aber wo bleibt die Anstrengung für mehr Menschlichkeit? Immer mehr Singles, immer mehr Einsamkeit, immer mehr Hoffnungslosigkeit, immer mehr psychische Erkrankungen, das spielt sich hinter den verschlossenen Türen der Wohnungen auch in unserem Landkreis ab.

Not sehen und handeln - das hat sich die Caritas auf ihre Fahne geschrieben. Die Traurigkeit der Nachbarin wahrzunehmen und ihr ein freundliches Grüss Gott zuzurufen - das kann sich jede und jeder auf seine Todo-Liste nehmen. Das kostet nichts - nur die eigene Aufmerksamkeit und den Mut, den Mund zu öffnen.

Die Qualität des Miteinanders bestimmt die Lebensqualität in unseren Gemeinden. Ohne das lebendige Miteinander ist eine Gemeinde letztlich leblos. Und die Menschen darin auch - egal wie komfortabel sie leben.

Der Mensch ist ein soziales Wesen, er ist angewiesen auf das DU, auf menschliches Feedback. Wir Menschen sehnen uns nach MEHR - …nach mehr Nähe, nach mehr positiven Blicken auf uns, nach mehr aufmunternden Worten um uns herum, nach mehr Freude, nach mehr Sinn, nach mehr "sich-selbst-finden" und "sich-selbst-sein-dürfen".

Ja, das gibt es. Das kann ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, versprechen.

Die meisten kennen das zauberhafte Feeling, das von der Geburt eines Babys ausgeht. Wir Christen feierten in diesen Tagen die Geburt eines Kindes, das definitiv nach uns die Hände ausstreckt. Dieses Kind, das Jesus genannt wurde, und von dem unser Vater Gott sagt: das ist mein geliebter Sohn. Dieses Kind gibt uns dieses MEHR.

Wie dieser Jesus das macht? In seinen Lebensgeschichten, den Evangelien, können wir so vieles lesen, das uns Lichtblicke verschafft. Das sagt er übrigens von sich selbst: ich bin Euer Licht, ich mache Eure Dunkelheiten hell. Und er ist, wenn man das will, unser ganzes Leben lang an unserer Seite, als Berater, als Freund, als Bruder und vor allem als Helfer.

Not sehen und handeln – das ist seine Devise. Wir können seinen Trost und seine Hilfe wirklich konkret erleben. Nichts Menschliches ist ihm fremd, kein Anliegen ist ihm zu unwichtig oder zu klein. ER ist für jede und jeden da, der es will. Wenn das kein "MEHR" ist! Im Teamwork mit IHM können wir es schaffen, dieses „Mehr“ an Menschlichkeit. Versuchen wir es im Jahr 2020? Neues Ziel – neue Welt?!

Gabriele Kimmel, Geschäftsführerin Caritasverband Main-Spessart

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