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Am 27. Februar fand das monatliche Treffen der ehrenamtlichen Alltagspartner der Fachstelle für pflegende Angehörige Karlstadt des Caritasverbandes Main-Spessart statt. 5 von 9 Ehrenamtlichen trafen sich in Karlstadt. Für das Treffen hatte Lena Sebold, Leiterin der Fachstelle, den Experten Oliver Schneider eingeladen. Er arbeitet als Sozialpädagoge bei der Psychosozialen Beratungsstelle für Suchterkrankte im Caritasverband Main-Spessart.
Die ehrenamtlichen Alltagspartner der Fachstelle für pflegende Angehörige Karlstadt (Trägerschaft: Caritasverband Main-Spessart) treffen sich einmal monatlich, um sich über ihre Einsätze und über Neuigkeiten auszutauschen. Sie besuchen pflegebedürftige Menschen im Raum Karlstadt und übernehmen für einige Stunden pro Woche deren Betreuung. Während der Besuche – bei denen sie sich individuell auf die Bedürfnisse und die Geschwindigkeit der älteren Menschen einstellen können – versuchen sie den Betroffenen ein Stück Lebensqualität und gesellschaftliche Teilhabe zu schenken.
„Wir merken, dass dieses Thema immer mehr in den Fokus rückt. Mittlerweile stellen sich z.B. Reha-Kliniken speziell auf ältere Menschen mit Suchterkrankungen ein“, beginnt Schneider die Informationsveranstaltung. Der Grund dafür liegt darin, dass die Risikofaktoren für einen Suchtmittelmissbrauch im Alter drastisch ansteigen. Ältere Menschen leiden häufiger unter Einsamkeit oder sozialer Isoliertheit, unter Schmerzen oder dem Verlust von nahen Freunden und Verwandten. Schnell können diese Risikofaktoren in einer Depression und / oder einer Suchterkrankung münden. Oliver Schneider rät allen Betroffenen, sich an die Beratungsstelle im Caritashaus in Lohr zu wenden. Hier können sowohl die Angehörigen, als auch die Erkrankten erfahren, wie man die nächsten Schritte gestalten kann. Schneider möchte Mut machen, dieses Angebot anzunehmen, denn Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Erfolgsquote für einen Entzug und eine Genesung mit dem Alter ansteigt.
Besser jedoch ist die Vorbeugung des Missbrauchs durch die Minimierung der Risikofaktoren. Angebote, die - wie die Alltagspartner in Karlstadt - älteren Menschen trotz Pflegebedürftigkeit ermöglichen am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, sind hier bereits ein guter Anfang.

Lena Sebold, Fachstelle pflegende Angehörige

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