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Artikel vom 19.10.2018 aus der MainPost – Die Regierung von Unterfranken hat dieses Jahr zum elften Mal den Integrationspreis für gelungene Integrationsarbeit ausgelobt. Vorgeschlagen werden konnten nachhaltige, erfolgreiche und insbesondere ehrenamtliche Aktivitäten, die in vorbildlicher Weise die Integration von Mitbürgerinnen und Mitbürgern mit Migrationshintergrund in Unterfranken unterstützen. In diesem Jahr wurden 18 Projekte eingereicht. Die Preisträger kommen aus Obernburg (Lkr. Miltenberg), Marktheidenfeld (Lkr. main-Spessart) und Hofheim (Lkr. Haßberge, teilt die Regierung von Unterfranken mit. Die Preisverleihung fand im Fürstensaal der Würzburger Residenz statt. Das Preisgeld für die drei Hauptpreisträger in Höhe von insgesamt 5000 Euro wurde vom Bayerischen Staatsministerium des Innern und für Integration aus vom Bayerischen Landtag bewilligten Haushaltsmitteln zur Verfügung gestellt.

Der mit 2500 Euro dotierte erste Preis ging an die „Faschingsfreunde Nemaninga“ aus Obernburg am Main. Die Faschingsfreunde Nemaninga haben sich im November 2016 als Integrationsprojekt gegründet, um Einheimische und Bewohner der im Ort ansässigen Gemeinschaftsunterkunft zusammenzubringen. Derzeit gibt es 71 Teilnehmer verschiedener Nationalitäten. Unter dem Motto „Obernburg ist bunt“ 2017 und „Römer außer Rand und Band – mit OBB durchs Honischland!“ 2018 bauten und dekorierten die Teilnehmer gemeinsam das fahrende Römerkastell Nemaninga, bastelten Römerverkleidungen, texteten Lieder passend zum Motto um und sangen diese gemeinsam.

Vorurteile abgebaut

Beim Wagenbau, Kostüme Schneidern und dem gemeinsamen Feiern wurde viel gelacht, Vorurteile wurden abgebaut. Aus den fröhlichen Bekanntschaften an Fasching seien Freundschaften, Netzwerke und Vermittlungsaktivitäten entstanden, die für Job- und Wohnungsvermittlungen bereits sehr hilfreich waren, würdigte Regierungspräsident Paul Beinhofer laut Pressemitteilung seiner Behörde.

Der zweite Preis (1500 Euro) ging an „Minigolf Marktheidenfeld“ Jugendpflege, Marktheidenfeld. Das Projekt wurde 2015 von der Jugendpflege in Kooperation mit der ehemaligen Caritas-Wohngruppe „Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“ in Altfeld ins Leben gerufen. Der Minigolfplatz wird von den Teilnehmern, jungen Geflüchteten ab 16 Jahren, während der Minigolf-Saison selbstständig betrieben, wozu neben der Gewährleistung des laufenden Betriebs die Dienstplanerstellung, Werbekonzept, Abrechnung, Buchführung und die Pflege der Anlage gehören. Dabei können die erworbenen Deutschkenntnisse angewandt und vertieft, erste berufliche Erfahrungen gesammelt und der Austausch mit Einheimischen gestärkt werden.

„Job-Matching für Geflüchtete und Migrantinnen im ländlichen Raum“ heißt das Projekt, mit dem die Gemeindeallianz Hofheimer Land den dritten Preis (1000 Euro) gewann. Das Projekt unterstützt Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund bei der Suche nach Arbeits- und Ausbildungsstellen.

Hilfe bei der Jobvermittlung

Dabei steht am Anfang ein umfangreicher Fragebogen, in dem neben praktischen Erfahrungen auch sprachliche Kenntnisse, Mobilität, Jobpräferenzen und einiges mehr abgefragt werden. Auf dieser Grundlage wird der Kontakt zu passenden Firmen hergestellt und die Bewerber werden – bei Bedarf auch von ehrenamtlichen Sprachmittlern – zu den Vorstellungsgesprächen begleitet. Regelmäßig stehen vor Abschluss eines Ausbildungs- oder Arbeitsvertrages kurze Praktika im Betrieb, damit beide Seiten einen ersten Eindruck erhalten können.

Bisher konnten alle dem Arbeits-markt zur Verfügung stehenden arbeitswilligen Geflüchteten in Arbeits- oder Ausbildungsverhältnisse integriert werden. Auf Nachfrage hilft die Koordinierungsstelle auch bei der Suche nach Wohnraum.

MainPost, 19.10.2018

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